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Geschichte WSS

Daten:
1975 Das World-Snake-Studycenter ist in Zürich entstanden.
1981 Umzug nach Unterägeri ZG. 
1991 Aussenstelle für grosse Tiere in Baar ZG bezogen. 
1996 Erweiterung der Anlage in Baar auf 300m2 und die Zusammenlegung aller Tiere an diesem Standort.
2007 Verkleinerung der Anlage in Baar auf 200m2; Abgabe des grössten Teiles der grossen Riesenschlangen.
2015 Umzug der Tiere nach Oberrüti (AG)
2016 Abgabe aller Tiere aus gesundheitlichen Gründen




Leitsätze

A Grundlage

  • Unser Angebotskonzept bietet Bildung und Information über Reptilien, schwergewichtig über Schlangen; Information zu Naturschutz und Forschung.
  • Wir sind aktives Mitglied in nationalen und internationalen Organisationen.
  • Wir garantieren die Einhaltung der gültigen Gesetze und achten die Welt-Zoo-Naturschutzstrategie.
  • Wir sind in jeder Beziehung unabhängig und erhalten keine Unterstützung der öffentlichen Hand.

B Mission

  • Wir ermöglichen den Kontakt zwischen Mensch und Tier, verbunden mit einem umfassenden Bildungsangebot. Wir fördern das Verständnis für die Notwendigkeit des aktiven Arten- und Biotopschutzes.
  • H. HEDIGER sagte 1973: „Heutzutage ist das Wildtier ein Kulturgut, auf welches die gesamte Menschheit, besonders auch die künftige, einen legitimen Anspruch hat. Zoologische Gärten, denen diese lebenden Kulturgüter anvertraut sind, stellen daher kulturelle Institutionen dar.“
  • Diese Aussage ist für private Halter von Wildtieren sicher hoch gegriffen, aber auch Private können ihren Teil zur Wissenschaft beitragen wenn sie zum Beispiel wie wir Mitglied in der weltweit grössten Fachvereinigung von Terrarianern und Wissenschaftlern sind und gegenseitig Erfahrungen austauschen. Angesprochen ist die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde DGHT, die wiederum Mitglied in der World Association of Zoos and Aquariums WAZA ist.


C Aufgaben
Wir

• Wollen das Wissen um Reptilien und Amphibien vermehren und weitergeben
• Stellen Informations- und Bildungsmaterial bereit
• Beschäftigen uns mit Tier-, Arten- und Biotopschutz
• Beteiligen uns an Forschungsprojekten
• Arbeiten mit Partnern und der Öffentlichkeit zusammen
• Wollen unseren Tieren ein artgerechtes zu Hause bieten, dies beinhaltet:

1. Vollwertige Ernährung
Kohlehydrate, Eiweissstoffe, Vitamine, Fett, Spurenelemente, Ballaststoffe um den Energiebedarf entsprechend den Jahreszeiten oder zyklischen Schwankungen entsprechend zu decken.


2. Hygienische Bedingungen
Wärme, relative Feuchte, Belüftung, Auslauf, Rückzugsmöglichkeiten, Licht, Wasser, spezielle Anforderungen an Böden, Kletteräste, Sichtschutz, keine Zugluft, regelmässige tierärztliche Kontrolle.

In Gefangenschaft gehaltene Reptilien sind anfälliger für Parasiteninfektionen als Exemplare in freier Wildbahn. Letztere leben in einem ausgeglichenen Wirt-Parasit-Verhältnis (in der Regel ohne klinische Symptomatik).
Der Stress in menschlicher Obhut kann dieses Infektions-Gleichgewicht jedoch stören und die negativen Effekte des Parasitismus steigern. Umso wichtiger ist daher, einen Parasitenbefall in Gefangenschaft frühstmöglich zu erkennen, gegebenenfalls gezielt zu therapieren und durch geeignete Prophylaxe-, Quarantäne- und Haltungsmassnahmen zu kontrollieren.

3. Berücksichtigung der angeborenen Verhaltensweisen
Ausgewogene und artgemässe Zusammensetzung der Tiergruppen, richtige Populationsdichte, Schutz vor Feinden, Nahrungskonkurrenz, Fortpflanzung, Geschlechtsrivalität, Wohlbefinden durch Vertrautheit, Klimaeinflüssen.

4. Kriterien und konkrete Haltungsbedingungen:
Es geht nicht immer oder vorrangig um eine Nachahmung natürlicher Verhältnisse, sondern um die Schaffung der künstlichen Voraussetzungen, mit denen die Tiere leben können:

► Fütterung und Befriedigung der Tiere
► Gute Sichtbarkeit, möglichst auch in Ruhephasen der Tiere
► Die Überschaubarkeit und damit gewisse Kleinräumigkeit der Anlage verglichen mit der Grösse von Habitaten, Territorien oder Revieren (haltungstechnisch, ökonomisch)
► Jederzeitige Manipulierbarkeit der Tiere auch im Hinblick auf betriebstechnische Notwendigkeiten, wie sie die Sicherheit von Personal, Besuchern und der Tiere selbst erfordert
► Tier- und humanhygienische Gesichtspunkte
► Eine Schaufel Erde in der Natur ist in Terrarium ohne die nötige Sachkenntnis eine Schaufel Dreck. Darum haben wir (HARTMANN & STEINER, 1985) einen alternativen Bodengrund entwickelt.
► Die noch vertretbaren minimalen Grenzen der Gehege hängen vielfach vom natürlichen Fluchtverhalten ab (Fluchtdistanz).
► Das ästhetische Empfinden der Besucher
► Tiere werden aber auch zahm. Unter Zahmheit versteht der Tiergärtner nicht die Möglichkeit, Wildtiere streicheln zu können oder gar mit ihnen den persönlichen Mut zu beweisen, sondern es handelt sich um einen Gewöhnungsgrad, der das natürliche Fluchtverhalten ausschliesst.
Wildtiere sind keine Kuschel- oder Streicheltiere.


Quellen: R. PIES-SCHULZ-HOFEN, 1992 / P. SCHNELLER & N. PANTCHEV, 2008 / TIERPARK GOLDAU